Karl-Heinz Maier fragte, wann mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Huckelheim zu rechnen ist. Florian Ries hatte die gleiche Frage für die Ortsdurchfahrt Oberwestern. Nach Angaben von Bürgermeisterin Brigitte Heim (Bürgervereinigung WIR) sagt das Staatliche Bauamt, dass Huckelheim nicht vor 2024/25 beginnen könne. Maier schlug vor, wenigstens die Raiffeisenstraße und den Förstergraben vorzuziehen. Diesen Vorschlag will die Bürgermeisterin jetzt vorbringen. Zum Ausbau in Oberwestern erklärte die Kreisstraßenverwaltung ebenfalls, dass dies frühestens 2024 passieren werde.
In ihrem Bericht war die Bürgermeisterin auf die stark gewachsene Einwohnerzahl eingegangen. Heim: "Mein Ziel war, über 2000 Einwohner zu kommen." Das sei erreicht: 2002 Menschen haben ihren Hauptwohnsitz in Westerngrund, 120 ihren Nebenwohnsitz. Trotzdem will Westerngrund kein neues Baugebiet ausweisen, denn seit einem Dreivierteljahr ist kein einziger Bauantrag eingegangen. Zudem gebe es in Westerngrund noch 80 Baulücken - alle in Privathand - und 15 leer stehende Gebäude.
Im vergangenen Jahr hat Westerngrund mit 9,8 Millionen Euro einen Rekordhaushalt aufgestellt. Grund war der Ausbau des Kindergartens, für den die Gemeinde in Vorleistung treten muss. Dafür wurde Kredit von 1,5 Millionen Euro aufgenommen. Die Verschuldung stieg von 659.000 Euro Ende 2021 auf rund 2,1 Millionen Ende 2022. Das ist ein Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung von 538 auf 1032 Euro. Rechnet man die Schulden des Mittelschulverbandes und des ZAK hinzu, wären dies sogar fast 1223 Euro pro Kopf.
In diesem Zusammenhang machte Brigitte Heim darauf aufmerksam, dass die Kanal- und Wassergebühren nicht zu halten sein werden. Sie liegen beim Kanal bei 2,65 Euro je Kubikmeter und beim Wasser bei 1,35 Euro. Damit, so Heim, "sind wir am untersten Level im ganzen Landkreis".
In ihrem Rückblick stellte die Bürgermeisterin die Projekte seit der Bürgerversammlung 2019 vor: den Umbau des Altenpflegeheims zur Reha-Sport-Praxis, den Umbau des Bauhofs, die Rathaussanierung sowie die Erneuerung des Festplatzes. Der Festplatz sei aus der Dorferneuerung rausgenommen worden, weil die neue Stützmauer 310.000 Euro gekostet hätte. Stattdessen wurde sie in Eigenleistung für 95.000 Euro errichtet. Größte Maßnahme war die Kindergartenerweiterung. Bis Juni soll der Kindergarten fertig sein. Die Eröffnung ist für den 8. und 9. Juli vorgesehen.
Im Februar 2022 ging der Glasfaserausbau in der Ringstraße los. Inzwischen wurden einige Straße mit Glasfaserleitungen belegt, es gibt aber große Defizite. So liegt zwar die Anbindung bis Schneppenbach, aber nicht bis Schöllkrippen, weshalb das Glasfaser nicht in Betrieb gehen kann. Heim: "Es kostet sehr viel Nerven." Nächste Woche soll geklärt werden, wann die Baukolonnen der Deutschen Glasfaser wiederkommen. "Es wird aber dieses Jahr nichts mehr", erklärte Heim.
Bereits am 12. März um 14 Uhr wird der neu gestaltete Kreuzweg in der Bäckershohle eingeweiht. Er war durch den Sturm im August 2019 stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Aus dem Holz einiger vom Sturm gefällten Bäume hat der Bauhof neue Bänke gefertigt und im Gemeindegebiet aufgestellt.
Zudem wurde der Recyclinghof mit dem Grünabfallplatz zusammengelegt und neu eingezäunt. Ebenfalls wurden der Skaterplatz asphaltiert, die Geräte dort repariert sowie neue Basketballkörbe und eine Tischtennisplatte über das Regionalbudget finanziert. In Unterwestern wurde die Gartenstraße erneuert und hat jetzt einen durchgängigen Gehweg. Ebenfalls saniert wurde der Weg am Westernbach.
An Projekten in diesem Jahr führte Bürgermeisterin Heim die Sanierung der Alten Schule in Huckelheim auf. Dort soll "ein kleiner kultureller Flecken" entstehen. Die Germania Huckelheim will in der Alten Schule Theater und kleine Lesungen veranstalten.
Für die anstehende Sanierung der Ortsdurchfahrt Huckelheim müssen dagegen das Alte Rathaus sowie das Gebäude Bayernstraße 50 abgerissen werden, damit ein Gehweg möglich wird. Am Standort des Alten Rathauses soll ein Regenüberlaufbecken entstehen. Karl-Heinz Maier bat darum, das historische Gewann am Alten Rathaus mit der Inschrift zu sichern.
Für den Verbindungsweg, der im Rahmen der Dorferneuerung am Herzbach entstehen soll, wird ein landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt. Dazu wurden sieben Architekten angeschrieben - ohne Ergebnis. Erst auf Nachfrage fand sich einer dazu bereit. Allerdings muss jetzt erst wieder der Vorstand der Dorferneuerung tagen. Heim: "Ich mache euch keine Hoffnung: Dieses Jahr wird es nichts mehr werden." In diesem Zusammenhang machte sie darauf aufmerksam, dass für den Vorstand der Dorferneuerung Neuwahlen anstehen. Zwölf Kandidaten werden gesucht.
Im Bauhof soll dieses Jahr eine Maschinenhalle entstehen. Die Halle des früheren Recyclinghofes wird dafür abgerissen. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ist bereits in Auftrag gegeben. Die Kosten von grob 69.000 Euro sollen sich nach acht Jahren amortisiert haben. Der geplante Radweg am Hornbach wird Thema der nächsten Gemeinderatssitzung am 30. März sein.
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