Wiesen: Keine große Debatte um Windkraft
Main-Echo Pressespiegel

Wiesen: Keine große Debatte um Windkraft

Bürgerversammlung: Fleckenstein informiert über den Sachstand
Wiesen  Ent­spannt ver­lief die Dis­kus­si­on zum The­ma Wind­kraft am Don­ners­tag in der Wie­se­ner Bür­ger­ver­samm­lung. Rund 135 Bür­ger wa­ren zu dem Tref­fen ge­kom­men.

Bürgermeister Willi Fleckenstein legte den Sachstand dar und verwies auf die Veröffentlichung im aktuellen Amtsblatt, die erklärt, wie und wo die Unterlagen des Regionalen Planungsverbands eingesehen und Stellungnahmen der Öffentlichkeit abgegeben werden können. Für die gemeindliche Stellungnahme wird der Gemeinderat in der nächsten Sitzung zu dem Thema beraten, kündigte der Bürgermeister an.

Es gab eine einzige Nachfrage zu dem Thema. Ein Bürger wollte wissen, weshalb das Thema Windkraft in Wiesen nicht schon früher behandelt worden sei. Spontanen Applaus erntete der Bürgermeister für seine Antwort, dass erst jetzt der richtige Zeitpunkt sei und es vorher keinen Sinn gemacht habe, sich »über ungelegte Eier zu unterhalten«. Zudem sei Windkraft für Wiesen nichts Neues, da bereits 2017 in direkter Nachbarschaft auf hessischer Seite zwei Vorranggebiete ausgewiesen wurden. Der Anblick sei also nicht ganz fremd.

Von den 28 Flächen des Regionalen Planungsverbands befinden sich zwei in der Nähe zu Wiesen. Die Fläche W2b (Rehberg) misst 58 Hektar und könnte Platz für zwei Windräder bieten, rechnete Fleckenstein vor. Allerdings sei denkbar, dass das Vorkommen der Mopsfledermaus auf hessischer Seite und damit in relativer Nähe der Fläche ein Ausschlusskriterium sein könnte.

Größere Chancen für Windkraft hätte die Fläche W8 (Hohlstein) mit 34 Hektar an der Landesgrenze zu Main-Sessart, so die Einschätzung des Bürgermeisters. Aber in diesem Falle gäbe es drei Eigentümer und drei Gebietskörperschaften, nämlich die Landkreise Aschaffenburg, Main-Spessart und Main-Kinzig, was Investoren vielleicht abschrecken könnte. Sollten dort doch Windräder gestellt werden, wären sie 1,5 Kilometer von der Wohnbebauung Wiesens entfernt, informierte der Rathauschef.

Fleckenstein riet davon ab, Flächen abzulehnen, da dann trotzdem auf hessischer oder Main-Spessart-Seite gebaut werden könnte. Dann hätte Wiesen die Windkraftanlagen zwar immer noch in Sichtweite, aber keinerlei Einfluss mehr und auch keinen Nutzen.

21.11.2024
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