Seit Johannes Bachmann das Traineramt Anfang des Jahres übernahm, ist eine stetige Entwicklung zu erkennen. Die vergangene Spielzeit beendete der VfL auf Rang fünf. Spätestens seit dem Triumph beim VR-Bank-Cup im Juli hagelt es gute Kritiken und den Rückenwind nahm der ehemalige Kreisligist mit in die Runde.
Im September gab es vier Siege in Serie - mit dem 9:0-Erfolg über den Ligazweiten Hochspessart als Highlight. Auch Bachmann bestätigt die Weiterentwicklung seiner Truppe: »Die Jungs haben den Willen sich ständig zu verbessern. Wir steigern uns gerade von Spiel zu Spiel und die Formkurve zeigt nach oben. Gegen Hochspessart haben wir einen Tag erwischt, an dem wirklich alles gepasst hat.«
Gerade das Umschaltverhalten und das Arbeiten gegen den Ball gefiel dem Coach gegen den FC besonders gut. »Wir haben es aber auch geschafft, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten und den Gegner laufen zu lassen. Zudem war die Chancenverwertung nahezu optimal«, ergänzt der Spielertrainer.
Mehr als vier Tore im Schnitt
Offensiv läuft es sowieso wie geschmiert. Mit 33 Toren stellt der Spitzenreiter den besten Angriff der Liga. Und dieser bekam sogar noch prominenten Zuwachs. Mit Tim Kraus kehrte der Goalgetter vergangener Tage zurück zum VfL und wurde im jüngsten Spiel bereits eingewechselt. Kraus war zuletzt in Wasserlos aktiv, kommt aber aus einer schweren Verletzung und soll behutsam aufgebaut werden.
Obwohl die Offensivmaschinerie läuft wie geschmiert, sieht Bachmann kein Problem, Kraus in diese einzubinden: »Natürlich müssen wir ein, zwei Sachen anpassen. Mit Tim kommt Qualität und Effizienz dazu. Aber er wird noch ein bisschen Zeit brauchen.«
Nachdem der VfL das Ziel ausgab, in der oberen Hälfte der Tabelle zu landen, hat der Erfolg der vergangenen Wochen einen gewissen Hunger entfacht. Über veränderte Ziele wird in Krombach nicht gesprochen. »Wenn wir uns weiter verbessern, dann ist diese Runde was drin. Das hat jedoch mit harter Arbeit zu tun. Aber ich spüre die Energie und die Jungs trainieren intensiv. Das macht uns momentan aus«, betont Bachmann.
Der kommende Gegner hat eine vergleichsweise kurze Anreise. Mit dem Duell gegen Geiselbach/Schneppenbach steht ein echtes Nachbarschaftsduell auf dem Programm. Der SG gelang im Mai der sofortige Wiederaufstieg und sie kam als Meister der A-Klasse 1 mit 133 erzielten Treffern und einem Vorsprung von zwölf Zählern auf den ersten Verfolger ins Ziel.
Aktuell ist die Statistik mit drei Siegen, drei Niederlagen und drei Remis ausgeglichen. Mit zwölf Punkten liegt der Aufsteiger im Mittelfeld. »Natürlich ist die Kreisklasse eine andere Hausnummer. Es hätten zwar ein paar Zähler mehr sein können, aber grundsätzlich bin ich zufrieden. Das Ziel bleibt der Klassenerhalt und wir wollen bis zur Winterpause fleißig punkten, um eine sorgenfreie Rückrunde zu spielen«, meint Trainer Sven Ehser.
Bundesligaluft bei der Eintracht
Für den Coach der SG ist das Duell mit Krombach durchaus ein besonderes. Ehser wuchs dort auf, seine Eltern wohnen noch immer dort. Nachdem er beim VfL seine ersten Schritte in der Jugendgemacht hatte, zog es ihn zu Viktoria Aschaffenburg und später zu Eintracht Frankfurt, wo er in der U 19 sogar Bundesligaluft schnuppern durfte.
»Natürlich ist das Spiel gegen Krombach nicht wie jedes andere. Wenn wir spielfrei sind, schaue ich mir durchaus mal ein Spiel vom VfL an. Es waren auch immer mal Anfragen vom Verein da. Aber ich fühle mich bei der SG sehr wohl«, sagt Ehser. Der 37-jährige Vertriebsmitarbeiter hat sich auch das Duell der Krombacher gegen Hochspessart angesehen und daraus seine Schlüsse gezogen: »Nach vorne haben sie eine brutale Qualität. Für mich ist das der Favorit auf den Titel.«
Dennoch sieht Ehser seine Crew nicht chancenlos. In der Defensive müsse sie kompakt stehen, einfache Gegentore vermeiden und mit breiter Brust in das Auswärtsspiel gehen. »Die Rivalität ist natürlich vorhanden und wir haben beim Tabellenführer nichts zu verlieren. Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen«, gibt der Trainer-Dauerbrenner die Richtung vor. Verzichten muss er dabei allerdings auf Daniel Maier und Lukas Peter.
Sein Pendant auf Seiten des VfL kann voraussichtlich mit voller Kapelle antreten. Auch der zuletzt angeschlagene Andreas Maier wird wohl in den Kader zurückkehren.
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