Tief unter die Haut gehend
Main-Echo Pressespiegel

Tief unter die Haut gehend

Konzert: St.-Markus-Chor in der evangelischen Kirche in Schöllkrippen - 200 Besucher
Schöllkrippen  Mal hei­ter, mal be­sinn­lich, stets mit der Lie­be im Mit­tel­punkt und da­bei tief un­ter die Haut ge­hend - so könn­te man das Kon­zert zu­sam­men­fas­sen, das rund 200 Zu­hö­re­rin­nen und Zu­hö­rer am Sonn­ta­g­a­bend in der evan­ge­li­schen Kir­che in Sc­höllkrip­pen er­leb­ten.

Dafür sorgten sowohl die Lieder als auch die Texte, die der St.-Markus-Chor mit seiner Leiterin Susanne Reinschmidt unter dem Motto "Da berühren sich Himmel und Erde" zusammengestellt hatten. Spätestens als der Chor das Titellied mit der Textzeile "?dass Frieden werde auf der Welt" gefühlvoll intonierte, war klar, dass auch eine Botschaft transportiert werden sollte.

Die Bestätigung folgte auf dem Fuß, als Moderator Ulf Reinschmidt den Text des Liedes "Irrlicht" von Rio Reiser (1950 bis 1996) vorlas: "Am Anfang der Welt war da ein Licht, das das dunkelste Dunkel bricht. Jetzt ist ein Irrlicht da. Wir sind verwirrt und sehen nicht mehr klar. Was ist gelogen und was ist wahr? Die ganze Welt ist in Gefahr", heißt es darin. Mit einer etwas rhythmischeren Variante von "The Rose" (Original Bette Middler) machte der Chor aber umgehend Hoffnung: "?denk dran, dass im Winter tief unter dem bitterkalten Schnee der Samen liegt, aus dem durch die Liebe der Sonne im Frühling die Rose wird."

Weitere musikalische Höhepunkte des Chors, der mal a cappella sang und sich mal von Eva Reinschmidt am Klavier begleiten ließ, waren "Heaven is a wonderful place", "Lobe den Herrn meine Seele" und "Kein schöner Land". Das Klarinettenduo Verena und Carsten Knecht steuerte klassische Stücke wie das "Allegro" aus dem ersten von sechs Konzertduetten von Joseph Haydn bei.

Zum Ausklang des Konzerts begeisterte der Chor mit dem Gute-Nacht-Lied "Der Mond ist aufgegangen", und der Moderator gab mit dem chinesischen Gedicht "Besoffen unterm Mond" (Li Bai um 750) einen Vorgeschmack auf die allseits beliebte Bowle. Das Publikum, das sich an die Bitte gehalten hatte, mit Applaus bis zum Ende zu warten, forderte dann natürlich auch eine Zugabe. Bestens ausgestattet mit "Abends will ich schlafen gehen" aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck, dargeboten vom Klarinettenduo, dem "Abendsegen" (Markus Detterbeck) vom Chor und einem Segensgebet von Pfarrer Thomas Schäfer traten schließlich alle den Heimweg an.

30.10.2024
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