Siebtbester Besuch in 21 Jahren

Naturerlebnisbad Schöllkrippen: Mit den Sommerferien stiegen die Temperaturen und die Besucherzahlen

SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rem Re­dak­teur MI­CHA­EL MÜL­LERDer 20. Ju­li, es war ein Sams­tag, war ein Re­kord­tag. Nach ei­nem bis da­hin recht durch­wach­se­nen Som­mer such­ten an die­sem Tag 1902 Ba­de­gäs­te Ab­küh­lung im Na­tur­er­leb­nis­bad Sc­höllkrip­pen - es soll­te der be­su­cher­stärks­te Tag der Sai­son blei­ben.
In den folgenden Wochen mit den bayerischen Sommerferien wurde die Schöllkrippener Freizeiteinrichtung rege genutzt. Das heißt: Nach einem eher schwachen Start hat sich die Saison 2024 dank eines starken Monats August noch recht gut entwickelt. Mit insgesamt 36.211 Besucher verzeichne man das siebtbeste Jahr in der 21-jährigen Geschichte des Naturerlebnisbades. Dies berichtete Bademeister Marco Büttner in der jüngsten Sitzung des Schöllkrippener Marktgemeinderates.
Bestwert in 2018
Zum Vergleich: Der Bestwert ist aus dem Jahr 2018 mit gut 55.000 Besuchern, der schlechteste Wert (in einem »normalen«Jahr) wurde 2007 mit 20.000 Badegästen registriert. Ausreißer nach unten brachten die Corona-Jahre 2021 und 2022, als man zudem mit einem Folienriss zu kämpfen hatte.
Marco Büttner präsentierte weitere Zahlen. Die vom 18. Mai bis 8. September währende Saison hat er mit seinem Bademeister-Kollegen Marco Rosenberger und zehn Teilzeitkräften gestemmt. Das Personal brauchte es für die Kasse und die Reinigung sowie als Rettungsschwimmer.
Ein wichtiger Faktor in Schöllkrippen ist die Verbundenheit mit der örtlichen Wasserwacht. Die setze an den Wochenenden und Feiertagen 40 Aktive ein und verzeichnete 510 Wachstunden. Die Erste-Hilfe-Leistungen, 68 an der Zahl, beschränkten sich glücklicherweise auf kleinere Blessuren und Insektenstiche.
Eingeführt wurde eine feste Regel bei schlechtem Wetter. Dann war das Erlebnisbad von 17 Uhr bis 19 Uhr geöffnet - zuvor gab es kein einheitliches Verfahren. Die Neuregelung habe sich in der Saison bewährt, bilanziert Marco Büttner.
Weitere Neuerung: Das Planschbecken mit seinen 10 Kubikmetern Wassern muss abends zwecks Reinigung geleert werden. Das ist und bleibt so. Bislang floss das Wasser in den Höllenbach. Nun aber wird es nach einem Umbau des Abflusses gesammelt und kann in Schöllkrippen zum Bewässern der Pflanzen im öffentlichen Grün verwendet werden.
Rutschiger Boden
Aus dem Rat wurde angemerkt, dass im Nichtschwimmerbereich die Folie rutschig sei. Büttner erläutert: Es handele sich um eine Nappenfolie, die in den ersten Wochen einer Saison gut funktioniere. Doch im Laufe der Zeit lege sich ein Film darüber und es werde rutschig - dies sei typisch für Naturschwimmbäder, sagt der Bademeister. Ein neues Reinigungsgerät, das heuer nicht die ganze Saison zur Verfügung stand, soll 2025 die Situation verbessern.
Alle Ratsmitglieder bekräftigten mit ihrem Applaus den Dank und das Lob des Bürgermeisters Marc Babo an die beiden Bademeister. Büttner und Rosenberger würden großen persönlichen Einsatz zeigen und Mitarbeiter und Ehrenämtler motivieren.
Biologische Reinigung
Das Naturerlebnisbad Schöllkrippen entstand anstelle eines herkömmlichen Freibades. Es bietet 2.350 Quadratmeter Wasserfläche im Schwimmbereich. Die Besonderheit ist die Wasserreinigung, die rein biologisch abläuft: Dies geschieht in den Regenerationsteichen mit 2.200 Quadratmetern Fläche. Das Wasser wird ständig umgewälzt - was auch zur Folge hat, dass im Planschbecken nicht immer die Temperaturen erreicht würden, die sich so mancher wünsche.
Technik gibt es freilich dennoch - und die will funktionsfähig sein. So gehört zum Wartungsprogramm die Reparatur von drei Umwälzpumpen. Auch bei den Duschen wird nachgebessert - die Trinkwasserwärmepumpe reichte heuer nicht aus.
Zu den weiteren Arbeiten vor der nächsten Saison zählt der Austausch des Kieses im Nichtschwimmerbereich. Bis zum Sommer 2025 soll es überdies eine überarbeitete Haus- und Badeordnung geben.