Schöllkrippener Rekordhaushalt
Main-Echo Pressespiegel

Schöllkrippener Rekordhaushalt

Gemeinderat: Einstimmig gebilligter Etat für das Jahr 2023 hat mit 22 Millionen Euro das höchste Gesamtvolumen
SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rer Mit­ar­bei­te­rin MA­RI­ON STAHL»Wir ha­ben vie­les auf den Prüf­stand ge­bracht. Vor al­lem die ge­s­tie­ge­nen En­er­gie­kos­ten wa­ren ei­ne Her­aus­for­de­rung«, fass­te Bür­ger­meis­ter Marc Ba­bo (CSU) in der jüngs­ten Ge­mein­de­rats­sit­zung den Etat für das lau­fen­de Haus­halts­jahr des Mark­tes Sc­höllkrip­pen zu­sam­men.
Die Besonderheit des Zahlenwerks: Mit insgesamt rund 22 Millionen Euro handelt es sich laut Rathauschef um das »größte Gesamtvolumen bisher« (weitere Zahlen: »Im Überblick«).
»Fair und konstruktiv«
Die Zusammenarbeit bei den Beratungen wurde trotzdem parteiübergreifend gelobt: »Äußerst fair und konstruktiv«, brachte sie Michael Pfarr (CSU) auf den Punkt. Entsprechend wurde der Rekordhaushalt, inklusive Finanzplanung bis 2026, einstimmig - auch von den beiden per Video zugeschalteten Ratsmitgliedern - gebilligt.
Der Rathauschef erklärte eingangs weiter, dass es sich im Grunde um eine Fortführung des Etats vom Vorjahr handele; lediglich die Zahlen seien aktualisiert worden.
Hallenbau größtes Projekt
Beim Blick auf die von Kämmerer Florian Hellenthal gelisteten Posten bestätigte sich, dass das größte Vorhaben der Bau der Kultur- und Sporthalle bleibt. Nach neuesten Schätzungen wird deren Bau wohl fast acht Millionen Euro kosten. Die neue Mehrzweckhalle, die die alten Turnhallen an der Mittelschule ersetzen soll, sorgt laut Babo jedoch für eine Steigerung der Attraktivität des Ortes. Außerdem werde zurzeit eine weitere Zuschussmöglichkeit geprüft. Und da bereits einige Fachplaner beauftragt worden seien, könnten schon im April einige Kosten feststehen.
Beim Katastrophenschutzlager, das hinter dem Feuerwehrhaus Schöllkrippen entstehen soll, trage die Marktgemeinde »ein Stück weit Verantwortung für alle Gemeinden im Kahlgrund«. Dennoch sei man bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten im Bereich Elektro fündig geworden. Das Gremium beschloss daraufhin einstimmig die Ausschreibung von Gewerken.
Baugebietserweiterung später
Das Baugebiet Keilrain wird laut Babo erst um 18 Bauplätze (davon sollen 16 über die Gemeinde verkauft werden) erweitert, »wenn genug Interessenten da sind«. Die entsprechenden Anschreiben seien unterwegs. Verschoben worden sei auch der Vollausbau der Raingartenstraße in Hofstädten. Hier sollen zunächst nur die Wasserleitungen und Kanäle punktuell saniert werden.
Baumbestattungen ermöglichen
Berücksichtigt seien dagegen auch »kleinere Projekte«, wie die Realisierung eines Vorschlags in einer der jüngsten Bürgerversammlungen, auf den Friedhöfen Baumbestattungen zu ermöglichen. Dafür wurden laut Rathauschef bereits Flächen ausgewählt: der alte Friedhof in Schneppenbach sowie eine freie Grünfläche im hinteren Friedhofsteil in Schöllkrippen.
Die Haushaltsreden eröffnete Michael Pfarr (CSU). Er ergänzte, dass der Neubau »Brücke Langenborn« und der Ausbau der Aschaffenburger Straße weitere »sehr wichtige und notwendige Projekte« seien. »Ganz wichtig« seien indes die Investitionen ins Wasserleitungsnetz zur Verringerung der Wasserverluste. Das alles seien »gut angelegte Investitionen für die Zukunft und Leistungsfähigkeit« der Gemeinde, die aber »nicht ohne eine deutliche Kreditaufnahme möglich« seien.
»Große Verantwortung«
Mike Steigerwald (FW) betonte, dass aufgrund des Rekordvolumens »alle eine große Verantwortung für die nächsten Jahre« tragen. Bei den Investitionen bedauerte er, dass nicht alle angedachten Projekte so realisiert werden könnten, wie »wir das gerne hätten«. Die Gemeinde komme dennoch »ihrer Aufgabe nach, den Ort lebenswert zu erhalten«. Mit Mitteln an verschiedenen Haushaltsstellen für Kinder, Senioren, Flüchtlinge und weitere soziale Bedürftige lasse sie sich das sogar »richtig was kosten«. Für die Zukunft halte er es aber »für angebracht, sich auch nur mal mit kleineren Projekten zu beschäftigen, um verschnaufen zu können«.
Stephan Roth-Oerblies (Grüne) befürchtete, dass die Schulden aufgrund der neuerlichen Kredite und der »vielleicht noch ordentlichen Preissteigerungen« beim Hallenbau auf das Dreifache des bayerischen Landesdurschnitts ansteigen könnten. »Ernsthaft helfen« würden der Verzicht auf Ausgaben; wie in der Laudenbacher Straße, wo es keine Busbucht brauche. Oder die Erhöhung der Einnahmen, wobei er unter anderem auf die Anpassung der Wasser- und Kanalgebühren verwies. Möglich wäre zudem das Generieren von neuen Einnahmequellen; etwa durch das geplante Solarfeld in Ernstkirchen.

07.03.2023
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