Schnitzer verlässt Langstadt sofort

Fußball: Spielertrainer geht erst nach Bilblis und im Sommer nach Wiesen - Daniele Toch kommt

Der Ab­gang von Spie­ler­trai­ner Björn Schnit­zer beim Grup­pen­li­gis­ten SG Lang­stadt/Ba­ben­hau­sen ist ei­ne der span­nends­ten Per­so­na­li­en die­ser Win­ter­pau­se.

Kam vor einigen Tagen heraus, dass der 32-Jährige im Sommer den SV Bavaria Wiesen in der Kreisliga Aschaffenburg als kickender Coach übernehmen wird, so hat sich die Spielgemeinschaft von TSV Langstadt und SV Germania Babenhausen nun mit sofortiger Wirkung vom einstigen Regionalliga-Akteur (unter anderem Viktoria Aschaffenburg) getrennt.

»Wir hatten mit Björn einen mündlichen Drei-Jahres-Vertrag geschlossen«, sagt Toni Coppolecchia, Spielausschuss-Vorsitzender der SG Langstadt/Babenhausen und Vorsitzender der Babenhäuser Germania. »Als gemeinsames Ziel hatten wir den Aufstieg in die Verbandsliga formuliert, auch binnen drei Jahren. Davon sind jetzt anderthalb Jahre rum und wir sind auf einem guten Weg.« In der Vorsaison verpassten die Südhessen den Aufstieg als Tabellendritter knapp, aktuell liegen sie erneut mindestens auf Relegationskurs.

Dass Schnitzer nach zwei Jahren Schluss machen und nach Wiesen wechseln würde, habe die Spielgemeinschaft »aus der Presse erfahren«, fügt Coppolecchia an und ärgert sich darüber, dass Schnitzer seine Absichten nicht früher hinterlegt habe. »Mitspieler, Vorstand, Fans und Sponsoren waren enttäuscht«, sagt Coppolecchia. »In unseren Augen war das ein Vertrauensbruch von Björn.« Der habe nach Bekanntwerden seines baldigen Wechsels zwar »gesagt, dass es ihm leid tue, dass wir es nicht von ihm erfahren haben«. Dennoch entschied sich Langstadt/Babenhausen, ihn sofort freizustellen. »Weitermachen wäre nicht gut gewesen«, glaubt Coppolecchia.

Pausieren wird Björn Schnitzer bis zum Beginn der Saison 2024/25 trotzdem nicht. Ehe sein Engagement in Wiesen startet, schnürt er die Fußball-Schuhe noch ein halbes Jahr lang für den Bergsträßer Kreisoberligisten FV Biblis. Dort ist sein älterer Bruder Torsten Spielertrainer.

Noch vor der Schnitzer-News hatten sie in Langstadt derweil Daniele Toch als hochkarätigen Winterzugang präsentiert. Er lief früher im Profibereich für Darmstadt 98 und den Karlsruher SC auf, war ebenfalls bei Viktoria Aschaffenburg aktiv und nach einer Station beim Hessenligisten Rot-Weiß Walldorf zuletzt beim reichen Langstädter Gruppenliga-Konkurrenten SV Hummetroth am Ball. Toch könnte in der Mittelfeld-Zentrale Schnitzers Rolle einnehmen. Im Coaching ist bei Langstadt/Babenhausen bis Saisonende Wolfgang Kern nun solo als Trainer verantwortlich, noch etwas mehr als bislang unterstützt von Marco Zeiger und Alexander Haberkorn.

Neben Toch hat die SG Langstadt/Babenhausen im Winter auch Noah Günther (Hessenliga-Team SC Viktoria Griesheim) und Luca Segeth (U 19 Griesheim) verpflichtet. Beide sind Mittelfeldspieler. Gegangen sind Simon Cesari (sofort zu Bavaria Wiesen) und Andrej Kolchak (Ziel unbekannt).