Planungen für Schöllkrippen: Naturspielplatz am »Dreckberg«
Main-Echo Pressespiegel

Planungen für Schöllkrippen: Naturspielplatz am »Dreckberg«

Gemeinderat: Planer stellt Ideen für Entwicklungsbereich Schule-Sport-Freizeit in Schöllkrippen vor
Schöllkrippen  Et­wa zehn Hektar um­fasst der Ent­wick­lungs­be­reich Schu­le-Sport-Frei­zeit, der von der Holz­gas­se bis zur Obe­ren Aue in Sc­höllkrip­pen reicht. Dort hat der Markt Gro­ßes vor. Stadt­pla­ner Ma­thias Dar­gel vom Büro Schir­mer hat am Mon­tag im Markt­ge­mein­de­rat die Ide­en für die­ses Ge­biet vor­ge­s­tellt. Die­se müs­sen mög­lichst noch die­ses Jahr kon­k­re­ti­siert wer­den, da­mit sie für die Städ­te­bau­för­de­rung ein­ge­reicht wer­den kön­nen. Den­noch war am Mon­tag noch kein Be­schluss vor­ge­se­hen.

Dargel ging zunächst auf die Stärken und Schwächen des Gebiet ein. Stärken sind zum Beispiel die guten Verkehrsanbindungen - zehn Gehminuten vom Bahnhof -, die vielen Parkplätze, aber auch das Naturerlebnisbad, obwohl es außerhalb des Gebiets liegt. Schwächen unter anderem die Restriktionen durch Landschaftsschutzgebiete, die schwierige Verkehrssituation in der Holzgasse sowie Leerstände wie die Reithalle und alte Turnhalle.

Daraus entstehen folgende Zielsetzungen: Neubauten wie die künftige Kultur- und Sporthalle integrieren, ein Nutzungskonzept für die Leerstände erarbeiten, das Grün am Höllenbach hervorheben und zugänglich machen, ein Sport- und Freizeitangebot entwickeln, den Baumbestand erhalten und ergänzen und den Parkplatz neu gestalten. Vorhandenes Gewerbe solle langfristig ausgelagert werden. Zudem sollen die einzelnen Punkte des Gebiets mit Wegen verbunden werden, bestehende Wanderwege dabei gesichert und angebunden werden.

An möglichen Neubauten sind neben der Kultur- und Sporthalle noch ein Praxisgebäude sowie ein Mehrfamilienhaus vorgesehen. An der Schule sollen die Bushaltestellen neu gestaltet werden, unter anderem mit einer Erweiterung des Vorplatzes, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Das Vereinsheim des Sportvereins Schöllkrippen soll zum Teil erhalten bleiben. Ein Teil wird mit dem Rückbau der Turnhalle abgerissen. Hinzu kommt die Schaffung eines gastronomisch genutzten Außenbereichs. Planer Mathias Dargel: »Man bricht dort ab, was nicht mehr zu erhalten ist, und schaut, was man noch verwenden kann.« Marco Schmitt (CSU) fragte, inwieweit der Sportverein in die Planungen mit eingebunden war. Laut Bürgermeister Marc Babo wurde der Vorentwurf dort vorgestellt, muss aber noch mit Zahlen konkretisiert werden.

Zugleich soll der Parkplatz des Vereinsheims neu gestaltet werden. Bürgermeister Babo würde hier gerne das länger geplante Minisportfeld sehen. Babo: »Dort wäre es nicht schlecht angesiedelt.« Denkbar wäre auch eine Verlagerung des Soccer-Courts dorthin. Am jetzigen Standort beim Seniorenheim ist das Praxisgebäude geplant.

Weiter geplant ist ein Naturspielplatz am sogenannten »Dreckberg«, der möglichst in der jetzigen Form erhalten bleiben soll. Dies hatten sich einige Kinder in einem Schreiben an den Bürgermeister gewünscht. Babo: »Da kann man mit wenig Aufwand viel machen.« Eventuell wären dort einige Anpflanzungen notwendig. Zudem könnten naturnahe Spielelemente aus Holzstämmen aufgestellt werden.

Nach Aschermittwoch soll dort groß entforstet werden. Laut einem Treffen mit dem Naturschutz könnten 50 Prozent des Baumbestandes weg, vor allem die stacheligen Akazien. Marco Schmitt fragte, ob der Dreckberg nicht belastet sei. Laut Bürgermeister Babo besteht der Abraumberg vor allem aus Material vom früheren Rasensportplatz, dürfte also unkritisch sein.

Ein Problem ist allerdings, dass dort der Höllenbach unterirdisch durch ein Rohr geleitet wird. Dieses ist laut Babo schon seit Jahrzehnten eingebrochen. Babo: »Wenn es zusammenkracht, haben wir ein riesiges Problem.« Dort müsste unterirdisch ein neues Rohr eingeschoben werden. Kosten laut einer groben Schätzung rund 150.000 Euro. Eine offene Bauweise käme noch teurer, denn dabei müsste bis in sechs Metern Tiefe aufgebaggert und Material abgefahren werden.

Weiter will der Planer im Norden und Süden des »Dreckbergs« zwei Vorplätze schaffen mit Bänken zum Verweilen. Eine Diskussion entstand darum, ob die Parkplätze dort nötig sind. Die werden jedoch laut einiger Gemeinderäte stark genutzt - etwa von Lehrern der Schule - und sollten erhalten bleiben.

Geplant ist zudem, den Höllenbach zu erschließen, etwa mit einem Uferweg. Dort können dann Bänke aufgestellt werden, Bürgermeister Babo könnte sich vorstellen, dass dies die Gemeinde in Eigenregie machen könnte, denn der Bauhof habe schließlich auch einen fähigen Schreiner.

Stephan Roth-Oberlies (Grüne) fragte nach, ob in dem Gebiet nicht eventuell ein weiteres neues Gebäude für die Ganztagsbetreuung errichtet werden müsste. Bürgermeister Babo sprach sich energisch dagegen aus. »Wir können es uns nicht leisten, neue Gebäude zu bauen, die dann einen halben Tag leer stehen.« Man brauche keine neuen Räume, wenn die Räume der Grundschule mittags leer stehen.

Hintergrund

Der Bauantrag für die geplante Kultur- und Sporthalle in Schöllkrippen ist in der Sitzung am Montag einstimmig im Marktgemeinderat verabschiedet worden. Einziger kritischer Punkt hierbei war eine leichte Überschreitung der Bebauungsgrenzen.

Laut Bürgermeister Babo laufen derzeit einige Schritte parallel. Gleichzeitig mit der Einreichung des Bauantrags im Landratsamt laufen Gespräche mit dem Grundschul- und Mittelschulverband zur Finanzierung.

Das Raumprogramm wurde von der Regierung von Unterfranken berücksichtigt. Die Halle wurde von ihr als Versammlungsfläche für bis zu 800 Personen genehmigt. Die Genehmigung durch die Regierung sei recht zügig erfolgt, so Babo.

30.01.2024
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