Mehr Straßenlampen, geringerer Stromverbrauch
Main-Echo Pressespiegel

Mehr Straßenlampen, geringerer Stromverbrauch

Gemeinderat: In Sommerkahl zahlt sich die Umstellung auf LED aus - Solarlampen auch für geplanten Radweg
Sommerkahl  Vor ge­nau zehn Jah­ren gab es in Som­mer­kahl kei­ne ein­zi­ge Stra­ßen­lam­pe, die mit LED be­trie­ben wur­de. Die da­mals 148 Leuch­ten ver­brauch­ten rund 60.000 Ki­lo­watt­stun­den im Jahr. Heu­te sind nicht nur al­le Lam­pen auf LED um­ge­rüs­tet; es sind so­gar 232, al­so 84 Leuch­ten mehr. Den­noch ist der ak­tu­el­le Ver­brauch auf rund 18.000 Ki­lo­watt­stun­den im Jahr ge­schrumpft.

Nach Angaben von Christine Pfaff, im Bayernwerk unter anderem die Ansprechpartnerin für gemeindliche Verwaltungen, entspricht das einer Energieeinsparung von etwa 70 Prozent seit 2013. Positiv zu erwähnen sei ferner, dass bei der letzten Umrüstung auch eine 30-Prozent-Förderung genutzt werden konnte. »Das Umstellen hat sich also gelohnt«, fasste sie bei ihrem Vortrag am Montagabend im Gemeinderat zusammen.

»Tendenz steigend« gelte vor allem für solargesteuerte Beleuchtung. Deshalb gebe es seit etwa vier Jahren »gute Solarleuchten« für noch unbeleuchtete Fuß- und Radwege, die das Verlegen von Erdkabeln unnötig machen. Darin verbaute Bewegungsmelder und GPS-Systeme sorgen nach Angaben ihres Kollegen Matthias Grom, im Bayernwerk zuständig für die Sicherung des Versorgungsnetzes, für miteinander kommunizierende Solarlampen. Diese könnten dann quasi mitdenken und entsprechende Signale fürs An- und Ausgehen geben, wenn beispielsweise ein Radfahrer entlang fährt.

Der Gemeinderat kam daraufhin überein, dass zehn Solarlampen für etwa 30.000 Euro am Fuß- und Radweg zwischen der Schulstraße und Im Gründel installiert werden sollen. Allerdings werde das noch dauern, weil die Bauarbeiten für den Radweg laut Bürgermeister Albin Schäfer (CSU) erst beginnen können, wenn die noch fehlende Baugenehmigung vorliegt. Das Gremium ermächtigte ihn daher, den Auftrag zu gegebener Zeit ans Bayernwerk zu vergeben.

Grom führte weiter aus, dass die Straßenlampen nachts zwischen ein und fünf Uhr automatisch gedimmt werden. Worauf der Rathauschef berichtete, dass immer wieder gefragt werde, ob man die Lampen in einzelnen Straßen nachts auch ganz ausschalten könnte. Laut Grom wäre das nur möglich durch den Einbau separater Netze und Zeitschaltuhren für die jeweiligen Lampen. »Wirtschaftlich ist das aber nicht«, sagte er. Pfaff fügte hinzu, dass »die Polizei das nicht gern sieht, wenn ganze Straßen dunkel sind«. Es gebe sogar einige gesetzliche Regelungen, die eingehalten werden müssten. Unter anderem nannte sie die Kennzeichnungspflicht der Lampen, die nachts ausgehen. Außerdem hätten die Bürger in Kommunen, in denen entsprechende Tests erfolgt seien, schon nach kurzer Zeit große Bedenken wegen der Dunkelheit geäußert, sodass die Lampen wieder angeschaltet worden seien.

Abschließend wies Grom darauf hin, dass das Bayernwerk zwischen 2018 und 2022 rund 11,1 Millionen Euro in den Ausbau des Stromnetzes in den Kahlgrundgemeinden (mit Wiesen und Eichenberg, aber ohne Mömbris) investiert habe. Weitere acht bis elf Millionen Euro sollen noch folgen. Etwa 240.000 Euro der bisherigen Ausgaben entfielen auf Sommerkahl. Als Stichworte fielen der Parkplatz in der Ortsmitte, die Wilhelminenstraße sowie der Ersatz von zwei Stationen.

Zu den noch geplanten Projekten gehöre der Bau eines neuen Schalthauses am Ortseingang von Schöllkrippen. Diese Arbeiten erfolgen laut Grom erst, wenn der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Schöllkrippen fertig ist. Dann aber sei dieser »neue Verknüpfungspunkt wichtig für den ganzen Kahlgrund und damit auch für Sommerkahl«.

16.05.2023
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