Gemeinderat: Architekturbüro stellt zwei »Minimalansätze« vor, die deutlich billiger als bisherige Entwürfe sind - Noch kein Beschluss gefasst
KROMBACH Die geplante Erweiterung des Krombacher Kindergartens, um zusätzlich benötigten Platz zu schaffen für Krippenkinder, geht in die nächste Runde: Das Architekturbüro Seitz erläuterte in der jüngsten Gemeinderatssitzung zwei mögliche Alternativen als »Minimalansatz«, bei dem kaum in den Bestand eingegriffen werde.
Der Vorteil beider Varianten: Sie wären mit 911.000 Euro (alle Zahlen gerundet) beziehungsweise 1,25 Millionen Euro deutlich günstiger als die zuletzt auf 4,9 Millionen Euro geschätzten bisherigen Entwürfe. Eine Entscheidung traf das Gremium noch nicht, weil das Kindergartenpersonal noch eingebunden werden soll.
Kernstück beider Varianten wäre ein Anbau an der rechten Seite des bestehenden Krippengebäudes für zwei weitere Krippengruppen mit dazugehörigen Schlafräumen. Verbunden werden sollen der neue Anbau und das bestehende Krippengebäude mit einer zentralen Garderobe. Danach kommen die Unterschiede.
Variante A sieht in der Garderobe eine Treppe nach unten vor. In diesem unteren Teil soll eine Verbindung zum restlichen Kindergartengebäude geschaffen werden, inklusive eines dort befindlichen zentralen Eingangsbereichs. Diese Variante wurde von den Architekten auf 1,25 Millionen Euro beziffert.
Der Vorteil wäre zudem, dass die Verbindung beheizt werden könnte. Als Nachteil wurde genannt, dass diese Variante aufwendiger sei, weil unter anderem der Brandschutz für den dann neuen Treppenbereich beachtet werden müsste.
Variante B beinhaltet ebenfalls die zentrale Garderobe, allerdings ohne Treppe. Stattdessen soll die Verbindung zum restlichen Gebäude über dessen Rückseite erfolgen. Der Weg würde dann unter der bereits vorhandenen Überdachung entlang führen. Der zentrale Eingangsbereich könnte laut Architekten ebenfalls in diesen hinteren Bereich verlegt werden. Diese Variante wurde auf 911.000 Euro geschätzt. Vorteile wären laut Architekten »mehr Kostensicherheit« und der barrierefreie Zugang zum gesamten Kindergarten. Daniel Urban (UB) schlug vor, die Strecke mit einer Glasfront zu schließen. Die Verbindung wäre dann zwar nicht beheizt, aber zumindest wettergeschützt.
Zu überdenken sind nach Angaben der Architekten auch Bauweise und Dachform: Bei einer massiven Bauweise sei die Bauzeit länger, bei einer Holzbauweise könnten zusätzliche Zuschüsse möglich sein. Bei der Frage, ob Flach- oder Satteldach, wurde die Möglichkeit ins Spiel gebracht, den Anbau aufzustocken, falls das mal notwendig sein sollte.
Nachdem Thorsten Fleckenstein (UB) daran erinnert hatte, dass Krippenkinder nur im Erdgeschoss betreut werden dürfen, merkte Susanne Grünewald (CSU) an, dass auch Abstell- und Lagerflächen benötigt würden. Abschließend betonte Christine Hepp (SPD), dass jetzt nicht über mögliche Aufstockungen geredet werden sollte. Stattdessen sollte man sich für einen schlichten, aber sinnvollen Anbau entscheiden, um den Bau der Erweiterung endlich in Gang zu bringen.
Zur Erinnerung: Schon seit Ende 2019 ist bekannt, dass die Plätze im Krombacher Kindergarten, insbesondere für die Krippenkinder, nicht mehr ausreichen. Dass bisher noch nicht mit dem Bau begonnen werden konnte, hat viele Gründe. So stimmte die Diözese der Übernahme des Bestandsgebäudes durch die Gemeinde erst 2022 zu. Danach wurde entdeckt, dass die vorhandenen Fundamente des Kindergartens eine Aufstockung nicht tragen würden. Weil das zu einer Kostenexplosion geführt hätte, mussten die Planungen »abgespeckt« werden.
Um den Krippenkindern trotzdem schnell helfen zu können, zog Ende 2021 eine der Regelgruppen ins Obergeschoss der alten Schule. Die Räume wurden dafür entsprechend hergerichtet. Zudem wurde eine Außentreppe als zweiter Fluchtweg angebaut. mst
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