Kein Geld für Taktverdichtung
Main-Echo Pressespiegel

Kein Geld für Taktverdichtung

Verkehr: Ministerbesuch in Schöllkrippen - Lob für Engagement der Kahlgrund-Verkehrsgesellschaft
SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rem Mit­ar­bei­ter ERNST BÄP­P­LERHo­her Be­such in Sc­höllkrip­pen: Als am Freitag Verkehrsminister Christian Bernreiter zu Spatenstichen für die Umgehungsstraße Pflaumheim und ein Wohnungsbauprojekt in Karlstein sowie zur Vorstellung des Elektrifizierungsgutachtens zur Maintalbahn in Miltenberg am bayerischen Untermain weilte (wir berichteten), machte er auch bei der Kahlgrund-Verkehrsgesellschaft (KVG) Station.
»Trotz schwieriger Rahmenbedingung haben Sie es ermöglicht, durch einen flächendeckenden Taktfahrplan und neuerdings auch durch Expressbuslinien einen attraktiven Nahverkehr auf die Beine zu stellen«, sagte er zu Landrat Alexander Legler als Aufsichtsratsvorsitzenden und KVG-Geschäftsführer Marc Bichtemann.
Dieser informierte den Minister über den derzeit laufenden Versuchsbetrieb mit einem auf Elektroantrieb umgerüsteten Dieselbus. Interessant für den Minister war auch die Optimierung des Fahrgastinformationssystems an den Haltestellen der Kahlgrundbahn. Bis zur Ersetzung des veralteten digitalen Informationsanzeigesystems werden sogenannte »QR-Code-Boards« aufgestellt, die nach Auslesen mit dem Handy Echtzeitinfos über den Zugverkehr liefern.
Dass die KVG auch auf einer gemeinsamen Plattform mit der Westfrankenbahn (WFB) um Nachwuchskräfte für Busse und Bahnen Werbung betreibt, ist für den Minister ein weiteres gelungenes Beispiel für eine fruchtbare Kooperation zweier Nahverkehrsträger. Deren gute Zusammenarbeit auf der Kahlgrundbahn - KVG als Infrastrukturbetreiber und WFB als Verkehrsbetrieb - konnte der Minister während der Ein- und Ausfahrt der Züge aus erster Hand beobachten.
Für zusätzliche Zugbestellungen zur Taktverdichtung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft sieht er derzeit aber keine Möglichkeiten: »Durch die Einführung des Deutschlandtickets entstehen im Freistaat Einnahmeausfälle in Millionenhöhe. Da gibt es keine zusätzlichen finanziellen Spielräume. Wir müssen froh sein, wenn wir keine Zugfahrten abbestellen müssen« sagte er beim Termin. Das Deutschlandticket sei vorteilhaft in urbanen Regionen, wo ohnehin ein dichter Nahverkehrstakt bestehe: »Im ländlichen Raum weckt es aber Begehrlichkeiten nach zusätzlichen Zug- oder Busfahrten, die im Freistaat auch wegen der zusätzlichen Personalkosten ohne weitere Hilfen vom Bund nicht realisiert werden können.«

22.05.2023
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