Hohe Kosten: Hallenumbau aufgeschoben
Main-Echo Pressespiegel

Hohe Kosten: Hallenumbau aufgeschoben

Gemeinderat: Betretene Mienen in Kleinkahl
KLEINKAHL  Be­t­re­te­ne Mie­nen und Rat­lo­sig­keit herrsch­ten am Frei­tag in der Sit­zung des Klein­kah­ler Ge­mein­de­ra­tes vor. We­gen der prog­nos­ti­zier­ten Kos­ten­ex­p­lo­si­on kann der Um- und Er­wei­te­rungs­bau der Mehr­zweck­hal­le nicht wie ge­plant be­gon­nen wer­den.

Nachdem eine Sanierung der Turnhalle wegen zu hoher Kosten schon vor Jahren verworfen wurde, hatte sich der Rat für einen Erweiterungs-Umbau zur Mehrzweckhalle entschieden. Die Kosten sollten etwa 3,6 Millionen Euro betragen, resümierte Bürgermeisterin Angelika Krebs; zusammen mit der Außenanlage habe man mit rund vier Millionen gerechnet.

Sieben Millionen Euro

Projektplaner Frank Welzbacher vom Büro RitterBauer-Architekten erläuterte, dass die Vorplanungen gut vorangekommen und nunmehr genehmigungsreif seien. Allerdings sei er in der Pflicht, dem Bauherrn die voraussichtlichen Baukosten offenzulegen. In einer noch nie erlebten Situation hätten sich Richt- und Marktpreise in schwindelnde Höhen begeben, Materialknappheit verbunden mit überlangen Lieferzeiten, Fachkräftemangel und nicht zuletzt steigende Bauzinsen bisherige Abläufe ad absurdum geführt. Die seriös und detailliert erstellte Berechnung zeige Kosten von rund sieben Millionen Euro an.

VG-Kämmerer Tobias Völker beleuchtete das Vorhaben mit Sicht auf den Haushaltsplan der Gemeinde. Für die geplante Maßnahme mit einer vorgesehenen Kreditaufnahme von 3,5 Millionen Euro hätte der Schuldendienst erbracht werden können, eine Erhöhung um weitere 3,5 Millionen Euro sei jedoch nicht vorstellbar. Da würde auch die vom Gesetzgeber empfohlene Erhöhung der Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer nicht ausreichen.

Die Diskussion ergab, dass ein Abspecken der geplanten Ausführung nicht der richtige Weg sei, lieber wolle man den Baubeginn verschieben. Auf Vorschlag der Verwaltung sollte der Plan beim Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt werden. Die sei vier Jahre gültig und könne jeweils um zwei Jahre verlängert werden. Beim zugesagten Bundeszuschuss für Sportstättenbau in Höhe von 1,5 Millionen Euro laufe die Frist 2025 aus. In der Zeit könne der Markt auf Preissenkungen beobachtet werden. Die Förderung durch die Regierung von Unterfranken könne erst in Verbindung mit dem tatsächlichen Baubeginn beantragt werden. Der Rat wird bis Jahresende entscheiden, wie es mit dem Hallenbau weitergeht.

17.10.2022
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