Höhere Gebühren in Schöllkrippener Bücherei
Main-Echo Pressespiegel

Höhere Gebühren in Schöllkrippener Bücherei

Marktgemeinderat: Künftig unterschiedliche Tarife für einheimische und auswärtige Nutzer - Beliebte Einrichtung
SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rer Mit­ar­bei­te­rin MA­RI­ON STAHLDie Markt­ge­mein­de Sc­höllkrip­pen er­höht die Nut­zungs­ge­büh­ren für die seit den 1950er-Jah­ren exis­tie­ren­de Büche­rei mit Wir­kung zum 1. Ja­nuar kom­men­den Jah­res. Neu ist bei der Jahresgebühr, dass künftig unterschieden werden soll in Nutzer mit Erstwohnsitz in Schöllkrippen und Nutzer aus anderen Gemeinden (siehe »Hintergrund«).
Der Gemeinderat war sich am Montagabend aber nicht nur darin einig. Nachdem eingangs die Leiterinnen Brigitte Siebenlist und Brigitta Gries die aktuellen Nutzerzahlen präsentiert hatten, brachte es Marco Schmitt (CSU) auf den Punkt: »Das ist eine wichtige kulturelle Einrichtung«, sagte er. Sie zu erhalten gehöre zu den wichtigen Aufgaben der Gemeinde.
Letzte Erhöhung 2002
Laut Bürgermeister Marc Babo (CSU) ist der Stellenwert auch daran zu erkennen, dass die Mehreinnahmen nach der Erhöhung lediglich auf rund 2000 Euro geschätzt würden. Hinzu komme, dass die letzte Gebührenerhöhung bei der Umstellung von Mark auf Euro, also im Jahr 2002, erfolgt sei. Und trotz der auf den ersten Blick hohen Steigerung liege die Bücherei Schöllkrippen unter den Nutzungsgebühren der Alzenauer Bücherei, die ebenfalls in »einheimische« und »auswärtige« Nutzer unterscheide.
Zuvor führte Siebenlist aus, dass der Förderverein 1997 gegründet worden sei, weil die Bücherei damals aus finanziellen Gründen geschlossen werden sollte. Da alle Einnahmen des Fördervereins »zu 100 Prozent in die Bücherei fließen«, habe er seither mit rund 131.000 Euro helfen können. Wie beliebt die Bücherei nach wie vor sei, belegen die Nutzer aus allen umliegenden Gemeinden von Alzenau über Mömbris bis Wiesen. Als kleines Schmankerl erwähnte sie, dass sie seit Beginn ihrer Tätigkeit 1999 rund 33.000 Bücher eingebunden habe. Die Gemeinde könne dadurch derzeit knapp fünf Euro Einbindekosten pro Buch sparen.
Auf Nachfrage von Stephan Roth-Oberlies (Grüne) erklärte Siebenlist, dass jedes Jahr ein bestimmter Prozentsatz ausgetauscht werden müsse. Die Bücher landen zwar in der Regel in den eigenen Bücherflohmärkten während der gemeindlichen Frühjahrs- und Herbstmärkte. Allerdings handele es sich hier zum größten Teil um Buchspenden: »Manche bringen die neuesten Bücher schon gleich, nachdem sie sie gelesen haben«, so Siebenlist weiter.
Auf Nachfrage von Tim Dedio (CSU) sagte sie, dass eine Fernleihe über Fachbibliotheken möglich sei. E-Books könnten dagegen nicht ausgeliehen werden. Allein der Einstieg in dieses System würde die Gemeinde rund 5000 Euro kosten. Brigitta Gries ergänzte, dass in diesem Verbund das gewünschte E-Book nicht automatisch vorhanden sein müsse. Und selbst wenn es da wäre, stünde es dem Leser nur für vier Wochen zur Verfügung. Eine Verlängerung sei nicht möglich.
Viele Neuanmeldungen
Laut Jahresbericht wurden im vergangenen Jahr insgesamt 12.518 Medien und 28.428 Entleihungen gezählt. Siebenlist ergänzte, dass in diesem Jahr bereits 27.000 Ausleihen und 105 Neuanmeldungen (Vorjahr: 113) erfasst worden seien. »Die Tendenz ist steigend«, sagte sie abschließend.

28.11.2024
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