Gedenkgottesdienst in Schöllkrippen
Main-Echo Pressespiegel

Gedenkgottesdienst in Schöllkrippen

Caritas Sozialstation Tagesstätte Schöllkrippen: Sozialstation erinnert an 85 verstorbene Patienten
SCHÖLLKRIPPEN  Ei­ne sc­hö­ne, tröst­li­che Tra­di­ti­on der So­zial­sta­ti­on und der Ta­gespf­le­ge St. Hil­de­gard ist es im No­vem­ber der ver­s­tor­be­nen Pa­ti­en­ten zu ge­den­ken. Viele Angehörige waren am 18. November der Einladung in die evangelische Markuskirche gefolgt und feierten mit Pfarrer Schäfer, der Gemeindereferentin Petra Kirchhoff, dem Leitungsteam und einigen MitarbeiterInnen der Sozialstation einen ökumenischen Gottesdienst. Einfühlsam musikalisch gestaltet wurde die Feier vom Kleinkahler Chor »Special Voices«.
Leitwort des Gottesdienstes war der Satz »Durch den Sturm der Trauer«. Nachdem gemeinsam der Psalm 22 in einer moderneren Version gelesen wurde, fanden Pfarrer Thomas Schäfer und Frau Kirchhoff in ihrer Predigt tröstende Worte für die Angehörigen der Verstorbenen. Auf dem Liedblatt war ein Bild aus dem Hita-Kodex von Jesus mit den Jüngern im Boot bei schwerem Sturm abgedruckt. Dazu passte das Evangelium von Markus vom Sturm auf dem See. Wie die Jünger Jesu im Boot, so sind auch die Trauernden im Lebenssturm. Die einen haben Angst und Sorge - wie soll es weitergehen - und schauen nur auf den Sturm. Die anderen schauen vielleicht auf ihr eigenes Lebensschiff und wissen nicht wie sie das überstehen sollen. Wieder andere schauen auf Jesus und trauen ihm zu, dass er ihnen hilft. Bei einigen Trauernden ist der Sturm vielleicht noch ganz wild, gerade erst aufgezogen - bei anderen haben sich die Wellen schon gelegt oder sie sind schon am neuen Ufer und haben einen Weg zum Weiterleben gefunden. Für die Trauer gibt es, laut Pfarrer Schäfer, keine Regeln. Jeder durchlebt diese Zeit anders und unterschiedlich lange. Wir Christen dürfen darauf vertrauen, dass Jesus nicht verurteilt, dass er den Sturm stillt und uns ans andere Ufer bringt.
Anschließend wurden, immer wieder unterbrochen von dem hoffnungsvollen Taizé-Lied »Meine Hoffnung und meine Freude«, die Namen aller seit dem letzten November verstorbenen Patienten vorgelesen und dabei monatsweise eine Kerze entzündet. Fürbitten, das gemeinsame »Vater unser« und ein Segensgebet schlossen die Feier ab.
Nach dem Gottesdienst standen Pfarrer Schäfer und Frau Kirchhoff noch für einen persönlichen Einzelsegen bereit und die Angehörigen konnten sich ein Licht zum Andenken an ihre Verstorbenen mitnehmen. Dieses Angebot wurde gerne angenommen. Bei einer Tasse Tee bot sich für alle auch die Möglichkeit zum Austausch untereinander.
»Sein und bleiben« - unter diesem Motto wird die Caritas Sozialstation auch weiterhin mit dem Herzen pflegen und mitfühlend und respektvoll der Verstorbenen gedenken. Andrea Fath

27.11.2024
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