Fachräume zu Klassenzimmern umfunktioniert
Main-Echo Pressespiegel

Fachräume zu Klassenzimmern umfunktioniert

Bildung: Hohe Schülerzahlen im Mittelschulverband Schöllkrippen - Haushalt einstimmig gebilligt
Schöllkrippen  In der Sit­zung des Mit­tel­schul­ver­bands, in der auch der Etat für das lau­fen­de Haus­halts­jahr (sie­he »Im Über­blick«) ein­stim­mig ge­bil­ligt wur­de, teil­te Ha­rald Scherg, Lei­ter der Mit­tel­schu­le Sc­höllkrip­pen, am Mitt­woch­a­bend im Rat­haus mit, dass das Schul­haus mit ak­tu­ell 411 Schü­le­rin­nen und Schü­l­ern in 20 Klas­sen »rap­pel­voll« sei und des­halb so­gar Fach­räu­me zu Klas­sen­zim­mern um­funk­tio­niert wor­den sei­en. Als Grün­de für die ho­he An­zahl nann­te er den Krieg in der Ukrai­ne.

Zurzeit lernen zwölf solcher Flüchtlingskinder in einer Brückenklasse an der Mittelschule hauptsächlich Deutsch. Zudem sei quasi eine ganze Klasse mit Schülerinnen und Schülern, die als geeignet für die Realschule oder das Gymnasium eingestuft worden seien, wieder zurückgekommen. Und weil im nächsten Schuljahr sogar mit 420 Schülerinnen und Schülern gerechnet wird, soll dann nach Angaben des Verbandsvorsitzenden Marc Babo (CSU), zugleich Bürgermeister des Marktes Schöllkrippen, noch freier Platz in der Mittelschule in Schimborn genutzt werden.

Zum Hinweis von Bürgermeister Peter Seitz (Krombach, UB), dass schon vor Jahren noch mehr Schulkinder gezählt worden seien, erklärte Amtskollege Albin Schäfer (Sommerkahl, CSU), dass seinerzeit die Raumaufteilung anders gewesen sei. Bürgermeisterin Angelika Krebs (Kleinkahl, Wählergemeinschaft) erinnerte daran, dass früher ebenfalls schon Fachräume genutzt und auch bei ihr schon einmal zwei Klassen »ausgelagert« worden seien.

Zu den weiteren schlechten Nachrichten, die sich im Etat widerspiegeln, zählen die Kosten für die Sanierung des undichten Flachdachs auf dem Schulgebäude. Aus dem dafür erstellten Schadensgutachten geht laut Babo hervor, dass die Grundlagen für den jetzigen Wasserschaden wohl schon bei der letzten Dachsanierung im Jahr 2017 gelegt wurden. Die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden beschlossen daraufhin einstimmig, dass eine Kanzlei noch einmal die Haftungsfrage prüfen soll. Ein Fachplaner soll einen neuen Dachaufbau erarbeiten und auf Antrag von Bürgermeisterin Marianne Krohnen (CSU, Geiselbach) soll ermittelt werden, was eine alternative Dachform kosten würde: »Links und rechts sind ein Sattel- beziehungsweise ein Pultdach«, erinnerte sie.

Laut Babo wurden, basierend auf den Sanierungskosten von 2017, vorsorglich 250.000 Euro (alle Zahlen gerundet) für die Schadensbehebung im Etat berücksichtigt. Florian Hellenthal, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schöllkrippen, ergänzte, dass 550.000 Euro als zusätzliche Investitionsumlage geplant seien. Diese soll, umgelegt auf die zum 30. Juni 2021 erfassten 19.232 Einwohner, neben der Dachsanierung auch den auf 400.000 Euro bezifferten Abriss der beiden Turnhallen finanzieren. Die Hallen gehören, ebenso wie das Grundstück, auf dem sie stehen, dem Mittelschulverband. Vereinbart worden sei, dass die Marktgemeinde als Bauherr für die neue Kultur- und Sporthalle fungieren soll und der Verband das Grundstück vor der Veräußerung an die Gemeinde »lastenfrei« machen werde.

Hinsichtlich der Schülerbeförderung fassten die Gemeindechefinnen und -chefs den Grundsatzbeschluss, den Tarif zum nächsten Schuljahr umzustellen. Welcher Tarif das dann sein wird, soll später beschlossen werden. Zurzeit gibt es laut Kämmerer noch einige rechtliche Hürden; sogar für das seit dem 1. Mai erhältliche 49-Euro-Ticket. Einigkeit herrschte auch bei den 90 Rauchmeldern, die turnusgemäß von der Firma Elektro Essel aus Bad Soden-Salmünster für 11.700 Euro ausgetauscht werden sollen. mst

Im Überblick: Eckdaten des Haushalts für den Mittelschulverband Schöllkrippen

Verwaltungsteil (laufende Kosten, alle Zahlen gerundet): 1,1 Millionen Euro (Vorjahr 1,04 Millionen Euro)

Vermögensteil (Investitionen): 1 Million Euro (368.000 Euro); unter anderem wegen gestiegener Energiekosten

Rücklagen: 157.000 Euro

Schuldenstand zum 31. Dezember 2023: 1,7 Millionen Euro (1,9 Millionen Euro); Kredite sind keine geplant

Schulverbandsumlage gesamt: 535.000 Euro (487.000 Euro)

Anteilige Schulverbandsumlage, basierend auf den Schülerzahlen zum 1. Oktober 2022 und den Einwohnerzahlen zum 30. Juni 2021:

Blankenbach: 38.000 Euro, 23 Schulkinder, 1518 Einwohner (Vorjahr 38.000 Euro, 25 Schulkinder, 1537 Einwohner)

Geiselbach: 56.000 Euro, 36 Schulkinder, 2075 Einwohner (55.000 Euro, 38 Schulkinder, 2043 Einwohner)

Heigenbrücken: 61.000 Euro, 39 Schulkinder, 2249 Einwohner (52.000 Euro, 31 Schulkinder, 2287 Einwohner)

Heinrichsthal: 18.000 Euro, acht Schulkinder, 840 Einwohner (15.000 Euro, sechs Schulkinder, 846 Einwohner)

Kleinkahl: 56.000 Euro, 39 Schulkinder, 1879 Einwohner (51.000 Euro, 36 Schulkinder, 1842 Einwohner)

Krombach: 62.000 Euro, 44 Schulkinder, 2094 Einwohner (59.000 Euro, 42 Schulkinder, 2135 Einwohner)

Schöllkrippen: 114.000 Euro, 72 Schulkinder, 4302 Einwohner (106.000 Euro, 69 Schulkinder, 4241 Einwohner)

Sommerkahl: 44.000 Euro, 34 Schulkinder, 1294 Einwohner (36.000 Euro, 26 Schulkinder, 1261 Einwohner)

Westerngrund: 57.000 Euro, 40 Schulkinder, 1954 Einwohner (53.000 Euro, 37 Schulkinder, 1949 Einwohner)

Wiesen: 29.000 Euro, 20 Schulkinder, 1027 Einwohner (25.000 Euro, 15 Schulkinder, 1006 Einwohner)

Schülerzahl gesamt: 355 (325, jeweils ohne Gastschüler und Mömbris). mst

04.05.2023
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