Energiewende im Eigenheim
Main-Echo Pressespiegel

Energiewende im Eigenheim

Solarverein Oberer Kahlgrund: Vortrag mit Holger Marquardt - Anschließende Diskussionsrunde
SCHÖLLKRIPPEN  300.000 Eu­ro für ei­ne Sa­nie­rung mit ei­ner Wär­m­e­pum­pe, wie man­che Po­li­ti­ker im Zu­ge der Be­ra­tun­gen zum Ge­bäu­de­e­n­er­gie­ge­setz ätz­ten? Voll­kom­me­ner Un­sinn, so das Fa­zit der Ex­per­ten vom En­er­gie­stamm­tisch Frei­ge­richt (ESF) in ih­rem Vor­trag »En­er­gie­wen­de im Ei­gen­heim«.
Die Freigerichter waren einer Einladung des Solarvereins Oberer Kahlgrund folgend nach Schöllkrippen in den Kahlgrund gekommen. Holger Marquardt, Vorsitzender des ESF, belegte mit zwei Mitstreitern anschaulich vor ca. 20 interessierten Gästen, dass mit einer Wärmepumpe auch im unsanierten Altbau sowohl fossile Energieträger als auch bares Geld gespart werden kann. Zwar sei der Energiebedarf im unsanierten Altbau natürlich höher als in einem Neubau. Das gelte aber unabhängig vom Energieträger. Auch das Heizen bei sehr niedrigen Temperaturen im Winter lasse sich gut mit Wärmepumpen durchführen, was durch die große Verbreitung von Wärmepumpen in nordeuropäischen Ländern belegt werden kann. Die Tiefkühltruhe - im Prinzip nichts anderes als eine Wärmepumpe - arbeitet bereits seit Jahrzehnten in jedem Haushalt mit -18 C Kühltemperatur. Zahlreiche Praxisbeispiele, die die drei Hessen mitgebracht haben, zeigen, dass eine moderne Wärmepumpe in nahezu jedem Eigenheim eingesetzt werden kann. Wer sich heute noch eine fossile Öl- oder Gasheizung anschaffe, laufe spätestens ab 2027 Gefahr, dass die Heizkosten durch die Decke gehen. 2027 ist das Jahr in dem die Teilnahme am CO2-Zertifikatehandel verpflichtend wird. Eine Überraschung war für viele der Zuhörenden, dass elektrische Klimaanlagen, eine hocheffiziente Alternative für die fossile Heizung ist, wenn sie im Winter auf Heizbetrieb gestellt werden. Hier ist sogar ein schrittweiser Einstieg, beispielsweise ein Ausbau einzelner Zimmer möglich. Wärmepumpen und Klimaanlagen weisen darüber hinaus den unschätzbaren Vorteil auf, dass sie in den zukünftig heißer werdenden Sommermonaten auch zum Kühlen eingesetzt werden können.
In der Diskussion wurde angesprochen, dass durch den Ersatz von Erdöl und Erdgas der Strombedarf deutlich steigen wird. Die Pläne der Regierung sehen vor, dass in den kommenden Jahren der Ausbau von Photovoltaik und Windkraftanlagen massiv vorangetrieben wird. Ein Ausbau von Dach- und Freiflächenanlagen einerseits sowie Windkraftanlagen auch im Spessart andererseits sind unausweichlich.
Der ESF ist ein aktiver Akteur bei der Planung des landesübergreifenden Windparks zwischen Alzenau und Freigericht. Rainer Skok, der am gleichen Abend als 1. Vorsitzender des Solarvereins Oberer Kahlgrund bestätigt wurde, dankte mit einem kleinen Präsentkorb den Referenten, die viele Vorurteile zu Wärmepumpen fachkundig widerlegen konnten.
Theo Grünewald und Stefan
Dauwe,
Solarverein Oberer Kahlgrund


15.11.2023
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