»Eine Förderung, die direkt ankommt«
Ländliche Entwicklung: Netzwerktreffen der Kommunalen Allianz zum Regionalbudget - 55 Projekte unterstützt
SOMMERKAHL Von unserem Mitarbeiter DOMINIK SCHAACKAm Samstag fand in der Sommerkahler Grube Wilhelmine das erste Netzwerktreffen zum Thema Regionalbudget statt. Eingeladen hatte die Kommunale Allianz Kahlgrund-Spessart als Träger. Die Teilnehmer haben es sich auf die Fahne geschrieben, die ländliche Entwicklung aktiv mitzugestalten.
Insgesamt gehören zehn Kommunen zur Allianz. Unter dem Motto »deine Heimat, dein Projekt!« wurden in den vergangenen drei Jahren insgesamt 55 Projekte mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 300.000 Euro gefördert. Dazu gehörten auch zwei Projekte am Veranstaltungsort: die Rekonstruktion der historischen Bergwerkschmiede und der Modellnachbau eines Beförderungsschachtes. Zur Veranstaltung geladen waren die Bürgermeister, Netzwerkpartner und Interessierte. Einige Projekte stellten ihren Verlauf in kurzen Impulsen vor.
Vereine ermutigenMit diesem Treffen wollten die Initiatoren auf die ersten Projektförderungen zurückblicken, einen aktuellen Überblick geben und auch weitere Vereine ermutigen, Mittel aus dem Regionalbudget für ihre Projekte zu beantragen. Jeder Verein kann 80 Prozent seiner Nettokosten für ein Projekt fördern lassen. Die höchste Förderung liegt bei 10.000 Euro pro Projekt, der Rest muss der Verein tragen. Das Regionalbudget wird 90 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung getragen, die restlichen zehn Prozent von den beteiligten Kommunen.
Marc Babo, Bürgermeister von Schöllkrippen und Sprecher der Initiative, begrüßte die Teilnehmenden mit den Worten, dass das »Regionalbudget eine Fördermaßnahme ist, welche direkt bei der Bevölkerung ankommt«. Der Sommerkahler Bürgermeister Albin Schäfer merkte an, dass ohne diese Initiative alle 55 Projekte nicht realisierbar wären, welche das Leben der Menschen im Kahlgrund »erheblich aufwerten« würden. Die Projekte reichen von der Anmietung eines E-Bike-Lastenfahrrads über Reparaturcafés im Kahlgrund für Fahrräder und Elektrogeräte bis hin zum Umbau eines Schießstandes des Schützenvereins in Schöllkrippen zu einem der modernsten der Region. Die Kolpingkapelle Westerngrund schaffte Stühle für ihr Vereinsheim an. In Blankenbach-Erlenbach wurde ein altes Backhaus restauriert, so dass dort Brotbackaktionen stattfinden können. In der Teufelsmühle wurde über das Budget eine Bio-Kompost-Toilette für Wanderer und Fahrradfahrer mitten im Wald errichtet. Im Dorfgemeinschaftshaus in Schneppenbach wurde auf Anregung des Musikvereins eine Lautsprecheranlage für innen und außen angeschafft. Am 19. November wird ein Erinnerungsplatz in Schimborn eröffnet. Der Ort soll zum Beispiel Trauernden helfen, sich zu erinnern und den Trauerprozess positiv zu unterstützen. Es gehe aber auch allgemein um Verlusterfahrungen im Leben, so Initiatorin Carolin Reuter. Mit rund 1000 Stunden Eigenleistung und viel ehrenamtlichem Engagement wurde das Projekt in nur sechs Monaten realisiert.
DOMINIK SCHAACK