»Die ambulante Pflege wird erheblich an Bedeutung gewinnen«
Main-Echo Pressespiegel

»Die ambulante Pflege wird erheblich an Bedeutung gewinnen«

Pflege: Dirk Kues ist neuer Vorsitzender der Caritas-Sozialstation St. Hildegard mit Sitz in Schöllkrippen - Nachfolger von Horst Wehl
MÖMBRIS/SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rer Mit­ar­bei­te­rin­MA­RI­ON STAHL»Der Mensch ist und bleibt im Mit­tel­punkt«: Un­ter die­sem Leit­mo­tiv will Dirk Ku­es (51, Ju­rist) als neu­er Vor­sit­zen­der die Ca­ri­tas-So­zial­sta­ti­on St. Hil­de­gard mit Sitz in Sc­höllkrip­pen in die Zu­kunft füh­ren.
Im Gespräch mit unserem Medienhaus erzählt er vom Anruf seines Amtsvorgängers kurz vor Weihnachten. Horst Wehl war seinerzeit nach 22 Jahren als Vorsitzender auf der Suche nach einem Nachfolger. Natürlich habe Kues überlegt, ob er »diese große, ehrenamtliche Aufgabe« neben seinem Beruf und dem weiteren Engagement (siehe »Zur Person«) zeitlich stemmen könnte.
Überzeugt hätten ihn die rund 80 Mitarbeiter, die sich auch über die Filiale in Mömbris um »ihre Kunden« im ganzen Kahlgrund kümmern; um Menschen, die sich alleine nicht mehr versorgen können: »Das ist ein tolles Team, bei dem alle mit Herzblut dabei sind. Das ist einfach beeindruckend«, schwärmt der am 7. März gewählte »Neue«.
Die demografische Entwicklung lasse keinen Zweifel, dass die Menschen immer älter werden und die meisten so lange wie möglich daheimbleiben wollen.
»Darf keinen Stillstand geben«
»Die ambulante Pflege wird künftig erheblich an Bedeutung gewinnen«, so Kues weiter. Insgesamt werde der Pflegebedarf deutlich steigen, so dass auch die Caritas vor großen Herausforderungen stehe. »Bei der Frage, wie es weitergehen soll, muss deutlich werden, dass es keinen Stillstand geben darf.«
Die Caritas ist nach eigenen Angaben der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland. Im 127. Jahr ihres Bestehens ist auf der Homepage zu lesen: »Gegen prekäre Arbeitsbedingungen, Armut, Krankheit: 1897 wurde der Grundstein für die heutige Arbeit der Caritas in Deutschland gelegt. Schon damals war sie die Sozialbewegung der katholischen Kirche mit gesellschaftlicher Sprengkraft. Die Caritas ist (...) eine Grundhaltung gegenüber Menschen, besonders gegenüber Menschen in Not. Ihre Wurzeln hat sie in der Liebe Jesu zu den Menschen.«
Kues betont daher, dass die Caritas kein Betrieb sei, der sich an Gewinnmaximierung orientiere. Aber durch die in Zukunft steigende Nachfrage nach Pflege steige auch die Anzahl der Anbieter; der Markt der Mitbewerber wachse stetig. Für sich als Vorsitzender der Sozialstation sieht er daher als wichtigstes Aufgabenfeld, die bereits vorhandene Vernetzung noch weiter zu vertiefen - in alle Richtungen, auch »nach oben« in Richtung Kirche und Politik. Basierend auf seinem Beruf und dem vielfältigen Engagement in allen gesellschaftlichen Bereichen wird das für Kues sicher kein großes Problem sein.

02.04.2024
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben