Deutsche Glasfaser gelobt Besserung
Main-Echo Pressespiegel

Deutsche Glasfaser gelobt Besserung

Gemeinderat: Firmenvertreter stehen in Blankenbach Rede und Antwort - Bis Ende des Sommers soll's klappen
Blankenbach  »Bis zum En­de des Som­mers« soll der Glas­fa­ser­aus­bau in Blan­ken­bach so weit sein, dass die Deut­sche Glas­fa­ser (DG) den Start­k­nopf drü­cken kann: »Zu die­ser Aus­sa­ge ste­he ich«, ver­si­cher­te Olaf Her­tel, seit ei­nem Jahr Pro­jekt­lei­ter der DG in der Re­gi­on, in der jüngs­ten Blan­ken­ba­cher Ge­mein­de­rats­sit­zung gleich mehr­mals.

»Sie sind unsere Kunden. Und was da abgegangen ist, gefällt uns überhaupt nicht«, entschuldigte sich Hertel sogar. Der ausführenden Baufirma Imitel werde jetzt aber »Druck gemacht«, und dahinter stehe auch die DG-Geschäftsführung. Zu den nächsten Schritten soll nach Angaben von Bauleiter Josef Szabo daher die Bestandsaufnahme gehören. Die werde er persönlich erledigen und dafür bis Ostern »überall reingehen« und die entsprechenden Informationen sammeln.

Die beiden DG-Vertreter standen sowohl den Ratsmitgliedern als auch den etwa 15 Bürgerinnen und Bürgern, die sich ebenfalls äußern konnten, Rede und Antwort. Allen schienen vor allem zwei Fragen auf den Nägeln zu brennen: Wann geht es endlich los und warum gibt es diese monatelangen Verzögerungen? Für Bürgermeister Matthias Müller (CSU) waren zudem die unzähligen Schadstellen wichtig. Dazu versprach der Projektleiter: »Wir lassen Blankenbach nicht auf den Schäden sitzen.«

Die Verzögerungen erklärten die beiden DG-Vertreter mit Anschlussproblemen in Schimborn. Hintergrund sei die sogenannte Backbone-Leitung, die in der DG-Zentrale ihren Ursprung habe und sich dann wie ein Spinnennetz ausbreite. Über diese Leitung werden die Signale in die einzelnen angeschlossenen Ortschaften geschickt. Das sei das sogenannte »Licht«. Die für den Kahlgrund maßgebliche Backbone komme aus Aschaffenburg, doch in Schimborn gehe es momentan nicht weiter. Hertel und Szabo sicherten aber zu, dass dieses Problem bis zum Sommer gelöst sein werde.

Ratsmitglied Peter Sauer (CSU) sprach daraufhin die Gerüchte wegen einer bevorstehenden Insolvenz der Firma Imitel an. Laut Hertel sollte man zwar »niemals nie sagen«, er denke aber, dass Imitel nicht »in die Knie gehen« werde, bevor die Hausanschlüsse in Blankenbach liegen.

Sauer führte weiter aus, dass fehlende Informationen und Vertröstungen am Telefon seitens der DG für den größten Ärger sorgen: »Immer wieder heißt es ›in vier Wochen‹, doch nach vier Wochen passiert nichts«, sagte er. Beim nächsten Anruf bei der DG heiße es dann wieder »in vier Wochen« und so weiter. So höre man seit zwei Jahren, dass es bald losgehen soll, doch das Glasfasersystem sei immer noch nicht in Betrieb.

Das deckte sich mit den Schilderungen des Zuhörers Andreas Kunkel, der nach eigenen Angaben vor etwa einem Jahr nach Blankenbach gezogen ist. Aufgrund des damaligen Informationsstands habe er bei der Kernsanierung und Modernisierung seines Anwesens komplett auf Glasfaser gesetzt. Jetzt würden er teilweise und seine Frau sogar zu 100 Prozent im Homeoffice arbeiten und sie seien beide auf schnelles Internet angewiesen. Um das zu gewährleisten, habe Kunkel auf ein anderes System ausweichen müssen, das aber extra 80 Euro monatlich koste. Hertel gab ihm daraufhin seine Visitenkarte - mit der Zusage, sich persönlich zu kümmern.

Heiko Fleckenstein (CSU) ergänzte abschließend, dass ihm »völlig unverständlich« sei, warum in so vielen Orten gearbeitet werde, es aber nirgends einen Abschluss gebe. »Das hat Imitel wirklich versäumt«, räumte Bauleiter Szabo ein.

09.03.2023
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