Der Win-Win-Radweg zwischen Blankenbach und Schöllkrippen
Main-Echo Pressespiegel

Der Win-Win-Radweg zwischen Blankenbach und Schöllkrippen

Verkehr: Neuer Trasse für Kahltalradweg bei Blankenbach wird bereits rege genutzt - Zwei Bahnübergänge entfallen
Blankenbach  Er ist zwar noch nicht of­fi­zi­ell er­öff­net, wird aber auf je­den Fall schon re­ge ge­nutzt. Die Re­de ist vom neu­en Rad­weg, der süd­lich der Bahn­li­nie von Blan­ken­bach in Rich­tung Sc­höllkrip­pen führt. En­de ver­gan­ge­nen Jah­res war er be­reits fer­tig und ist jetzt mit den ers­ten war­men Ta­gen stark be­völ­kert, wie man vor al­lem am 1. Mai se­hen konn­te. Es ist ein Win-Win-Rad­weg, al­so ein Rad­weg, bei dem al­le ge­win­nen, denn von der Ver­le­gung der Rou­te auf die an­de­re Sei­te der Bahn­li­nie ha­ben vie­le et­was.

Zum eine bedeutet die neue Strecke eine deutliche Verbesserung des Kahltalradwegs, der nach den Worten von Bürgermeister Matthias Müller (CSU) als Teil der Verbindung zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Lohr"die A 3 unter den Radwegen" ist. Die Radfahrer müssen nicht mehr zusammen mit den Autos über den steilen Wingertsweg fahren. Nach Blankenbach hinein war der Weg sehr gefährlich, weil der Weg steil abwärts in die viel befahrene Straße nach Krombach mündete.

Zum anderen bedeutet der neue Weg auch, dass zwei ungesicherte Bahnübergänge aufgelassen werden konnten - an einem hatte sich 2006 ein tödlicher Unfall ereignet. Für die Anwohner eine Erleichterung, denn der Zug musste vor diesen Bahnübergängen immer pfeifen. Deswegen ist der neue Weg auch für den landwirtschaftlichen Verkehr zugelassen. Neben dem drei Meter breiten Asphaltband gehören dazu extra breite Bankette aus Kiesel auf beiden Seiten, die später aber unter dem Gras nicht mehr zu sehen sein werden.

Der Asphalt werde von vielen Nutzern sehr gelobt, so Müller. Die Strecke sei deutlich besser als andere, nur geschotterte Bereiche des Kahltalradwegs und ganzjährig benutzbar. Es sei auch nicht so, dass der Radweg einfach so in die grüne Natur gesetzt wurde. Unter dem Asphalt liegen ein Kanal und eine Gasleitung, daher musste dieser Bereich sowieso von Bewuchs freigehalten werden.

Noch ist nicht alles fertig. Eine weitere Bank soll noch aufgestellt werden, zudem Automaten für Hundekottüten. An einer Stelle an der Kahl ist ein abgeflachter Bereich geplant, an dem Kinder im Bach waten können, ähnlich dem Beach im Alzenauer Generationenpark. Dieser dient auch als Ersatz für den von der Bevölkerung gewünschten Dorfteich, dessen Kosten mit über einer Million Euro das Budget deutlich gesprengt hätte.

Eigentlich sollte der Weg geradlinig neben der Bahnlinie in Richtung Schöllkrippen verlaufen. Aus Gründen des Naturschutzes macht er jetzt aber einen Schlenker an die Kahl, wobei hier ein Retentionsraum von zehn Metern einzuhalten war. Diese Auflagen haben leider für die Gemeinde höhere Kosten bedeutet, bedauert Müller, da zusätzlicher Grund gekauft werden musste.

Dennoch ist der neue Radweg für die Gemeinde günstig gekommen. 800.000 Euro kostete er insgesamt. Die Kosten teilen sich - auch wegen des Wegfalls der zwei Bahnübergänge - zu jeweils einem Drittel die Kahlgrund-Verkehrs-Gesellschaft, der Freistaat Bayern und die Gemeinde. Aufgrund von weiteren Zuschüssen bleiben letztlich nur 120.000 Euro Kosten an Blankenbach hängen.

Auch für die Zuschussgeber ist dies ein Gewinn. Denn hätte man die beiden jetzt aufgelassenen Bahnübergänge technisch sichern müssen, hätte dies eine runde Million Euro für jeden Bahnübergang gekostet, sagt Müller. Und da sind die Kosten für die Verlegung des Radwegs doch deutlich günstiger.

04.05.2023
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