Braucht Blankenbach Quartiersmanager?
Main-Echo Pressespiegel

Braucht Blankenbach Quartiersmanager?

Gemeinderat: Bedarf an seniorenpolitischen Maßnahmen ermitteln - Thema vertagt
BLANKENBACH  Soll die Ge­mein­de Blan­ken­bach die För­de­rung für ei­nen Quar­tiers­ma­na­ger in An­spruch neh­men, da­mit die Struk­tu­ren vor Ort so ge­stal­tet wer­den kön­nen, dass äl­te­re Men­schen so lan­ge wie mög­lich in ih­rem ver­trau­ten Um­feld blei­ben kön­nen? Mit die­ser Fra­ge be­fass­te sich der Ge­mein­de­rat am Mon­ta­g­a­bend.

Die Entscheidung wurde jedoch vertagt, da sich das Gremium nicht über die Reihenfolge der Vorgehensweise einigen konnte.

»Zuerst sollten wir den Bedarf feststellen und dann entscheiden, ob wir einen Quartiersmanager brauchen«, schlug Felix Becker (CSU) vor. Bürgermeister Matthias Müller (CSU) hielt es dagegen für besser, zuerst einen Grundsatzbeschluss zu fassen und sich dann für den Antrag zu überlegen, auf welche Bereiche sich ein Quartiersmanager konzentrieren sollte.

Nach Angaben der Seniorenbeauftragten Ines Riermeier basiert das Förderprogramm »Selbstbestimmt im Alter« auf der Überlegung: »Quartierskonzepte sind Instrumente der Kommunen, mit denen eine seniorengerechte Infrastruktur aufgebaut werden kann.« Da sich ein solches Konzept stetig weiterentwickele, bringe ein Quartiersmanager »alle Beteiligten an einen Tisch und leite die nötigen Maßnahmen in die Wege«, so die Formulierung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Anschubförderung

Ein Quartiersmanager sollte möglichst einen Abschluss als Sozialpädagoge haben. Das Projekt werde mit bis zu 80 000 Euro über maximal vier Jahre als Anschubförderung unterstützt. Danach müsste die Gemeinde, bei der der Quartiersmanager angestellt wäre, selbst dafür sorgen, dass das Tätigkeitsfeld erhalten bleibe.

Quartiersmanager gibt es laut Riermeier unter anderem in Laufach und Goldbach sowie in zahlreichen weiteren bayerischen Kommunen. Hier seien Projekte vom Mittagstisch für Senioren über Begegnungs- und Bildungsangebote bis zum Verleih von Pflegehilfsmitteln, etwa Rollatoren, auf die Beine gestellt worden.

Zusammen mit der Gemeinde Blankenbach habe sie vor etwa drei Jahren für einen »örtlichen seniorenpolitischen Maßnahmenkatalog« erstellt. Einige der in diesem »präzisen Handlungsfaden für die zukünftige seniorenpolitische Kommunalentwicklung« genannten Maßnahmen seien realisiert worden; es bestehe aber »noch Luft nach oben«.

Da der Förderantrag bis Ende 2023 eingereicht werden kann, soll sich jedes Ratsmitglied zunächst noch einmal intensiv mit dem Thema befassen. Ergänzend soll die Seniorenbeauftragte weitere Beispiele vorlegen, wie Gemeinden, die von der Größe her mit Blankenbach vergleichbar seien, den Antrag gestaltet hätten. Erst dann soll entschieden werden, ob Blankenbach einen Quartiersmanager braucht oder nicht.

16.09.2021
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