100 Jahre: Alles andere als langweilig
Main-Echo Pressespiegel

100 Jahre: Alles andere als langweilig

Johanniszweigverein Krombach: Vereinsjubiläum - Höhepunkt des Abends war die Mitgliederehrung
KROMBACH  End­lich konn­te das seit zwei Jah­ren ver­scho­be­ne Ve­r­eins­ju­bi­läum am 25. Sep­tem­ber um 17 Uhr im Pfar­r­heim Krom­bach an­läss­lich des 100. Ve­r­eins­ge­burts­ta­ges ge­fei­ert wer­den - und auch hun­dert­jäh­ri­ge So­zial­ve­r­ei­ne kön­nen Spaß ha­ben:
Einige mutige Ortsvereine (Feuerwehr, Kirchenchor, Sozialstation und Sportverein) traten zu einer nicht ganz ernst gemeinten Sozial-Olympiade an, die von der Vorsitzenden Simone Grünewald moderiert wurde. Dabei galt es u.a., Zuckerwerte in mittelalterlicher Manier anhand der Verkostung von Urinproben (natürlich keiner echten) zu diagnostizieren oder mit Kennerblick Gäste auszuwählen, die gemeinsam den niedrigsten Blutdruck lieferten. Landrat Legler begeisterte in diesem Rahmen nicht nur mit einer kurzweiligen Ansprache, einer Spende und charmanten Gastgeschenken, sondern krempelte die Ärmel hoch, um die durchschnittlichen Blutdruckwerte zu senken. Zwischen den Aktions-Aufgaben konnten die Vereinsteams in bester »Wer-wird-Millionär-Manier« punkten, indem sie zu Fragen aus kuriosen (aber historisch belegten) Alternativen die richtige Antwort herausfanden. Das Feuerwehrteam erkämpfte den Sieg und eine Führung durch Gelnhausen.
Höhepunkt des Abends war natürlich die Ehrung der zahlreichen Mitglieder, die seit vielen Jahrzehnten den Verein mit ihrer Bereitschaft unterstützen, die Verantwortung des ganzen Dorfes mitzutragen und Menschen in schweren Stunden beizustehen.
Vor 40 Jahren reaktivierten einige Krombacher den ruhenden Johannis-Zweigverein, der ursprünglich auf Anordnung König Max' II. von Bayern gegründet wurde, »um der zunehmenden Armut und Not im Land mit hilfreicher Tat entgegenzuwirken«. In kürzester Zeit warben sie 176 Mitglieder, bald waren es über 300. Von diesen sind bis heute viele aktiv und freuten sich über eine Urkunde und ein Fläschchen Jubiläumswein als kleine Anerkennung. Heute sind es über 150 Mitglieder, die soziale Projekte wie hilfsbedürftige Familien im Ort, im Kindergarten oder der Grundschule Krombach-Geiselbach unterstützen. Jungen wie alten Menschen kann so schnell und unbürokratisch geholfen werden.
Hauptaufgabe des Vereines ist die Trägerschaft die Caritas-Sozialstation »St. Hildegard« in Schöllkrippen. Dort werden Leistungen erbracht, die die Kranken- und Pflegekassen nicht tragen. Die Kosten dafür belaufen sich jährlich auf ca. 70.000 bis 100.000 Euro. Dazu gehören Gespräche mit Patienten und Angehörigen, Sterbebegleitung, Gesprächskreise für pflegende Angehörige, Vermittlungen zu Ärzten, Seelsorgern und Behörden, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Vorträge, Ausbildung von Altenpflegeschüler aus etc.
Dies schaffen viele Menschen mit kleinen Beiträgen: Der Mitgliedsbeitrag beträgt im Jahr für Einzelmitglieder 7,50 Euro und für Familien 12,50 Euro.
Davon führt der Verein jährlich pro Krombacher (nicht pro Mitglied) 1,25 Euro an die Sozialstation ab. Z. Zt. übersteigt der abzuführende Betrag die jährlichen Mitgliederbeiträge, deshalb sind neue Mitglieder herzlich willkommen! Simone Grünewald

16.11.2022
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